Die Europa-Union hatte zu diesem spannenden Thema in das Haus der Geschichte des Ruhrgebiets eingeladen, um mit verschiedenen Rednern das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Nach einer kurzen Einführung in das Thema durch das Vorstandsmitglied Diana Wendland gab es Beiträge von
- Luidger Wolterhoff, Leiter der Bochumer Agentur für Arbeit,
- Jochen Marquardt, Gechäftsführer des DGB Büros Ruhr-Mark,
- Alexandros Nikolaidis, der zum Thema Jugendarbeitslosigkeitpromoviert hat und
- Lorenz Neubauer, bis vor kurzer Zeit Student an der Universität Valencia
Luidger Wolterhoff beleuchtete das Thema aus der Sicht des Praktikers, der sich mit dem Thema beruflich auseinandersetzt. Er konnte Zahlen zum Umfang der Arbeitslosigkeit in den Ländern der Europäischen Union geben und auch einige dieser Zahlen in ein „rechtes Licht“ rücken. Neben den Problemen, die sich aus der Arbeitslosigkeit in der Jugend für das spätere Leben ergeben, wies er auch darauf hin, dass es keine Lösung sein kann, Jugendliche aus anderen Ländern nach Deutschland zu holen nach dem Motto: „Jetzt lern´mal was und arbeite hier!“. Jochen Marquardt betonte mehrfach, dass sich die sozialen Verhältnisse in den von der Schuldenkrise betroffenen Ländern verbessern müsse. Nur dann, wenn die Wirtschaft floriert, werden Arbeitskräfte nachgefragt und damit auch Ausbildungsplätze geschaffen. Lorenz Neubauer gab aus seiner sehr persönlichen Sicht einen Einblick in das, was er während seines Studiums in Valencia erlebt hat. Ein Spanien, in dem Region gegeneinander arbeiten, sich durch eigene Sprachen differenzieren und in der Vergangenheit viel Wert auf den Immobiliensektor gelegt wurde. Alexandros Nikolaidis konnte schließlich Erfahrungen und Eindrücke aus seiner griechischen Heimat beisteuern, in der sich viele junge Menschen zwischen 20 und 25 Jahren auch nach einer abgeschlossenen Ausbildung oder einem Studium aufgrund fehlender Erwerbsmöglichkeiten als „verlorene Generation“ fühlen.
In der anschließenden Diskussion wurden verschiedene Aspekte zur Sprache gebracht, wie zum Beispiel das duale Ausbildungssystem Deutschlands, welches aus der Sicht der Praktiker Vorteile hat. Die provokante Frage, wo denn jetzt „die Lösung des Problems“ sei, konnte die Veranstaltung nicht beantworten. Sie hat die Anwesenden zumindest um einige Informationen bereichert. Wenn sich die Diskussion dadurch fortsetzt, dann haben wir etwas dazu beigetragen. Daher ein herzlicher Dank an das Podium und die Besucher!