Die Europa-Union Bochum unterstützt den folgenden Aufruf der CHRISTUSKIRCHE BOCHUM und bittet ihre Mitglieder und Unterstützer ebenfalls um Teilnahme:
„Deutsch-Ukrainische Initiative lädt zur Kundgebung. Breite Unterstützung in der Stadt von A wie AWO bis Z wie Zeitmaul-Theater
„Es hängt von uns selber ab, ob wir in einer demokratischen Gesellschaft leben wollen oder für immer in Angst.“ Sagt Iryna Pavlenko, die ukrainische Ärztin ist vor zehn Jahren mit Liia, ihrer damals elfjährigen Tochter, aus Donezk nach Mariupol geflohen, dann weiter nach Saporoschje und vor zwei Jahren schließlich nach Bochum entkommen. Sie kennt beide Welten, die des Krieges, keine 2000 Kilometer entfernt, und das friedliche Leben in dieser Stadt: „Es ist ein- und dieselbe Welt“, sagt die 43-Jährige, „es spielt sich gleichzeitig ab.“ Und dann dieser Satz: „Es ist ein Krieg auch gegen Bochum.“
So beschreibt es auch Oleksandra Burtseva, die 42-Jährige hat sich mit zwei Kindern nach Bochum durchgeschlagen, sie zeigt auf ihr Mobiltelefon: „Wenn ich die Kortumstraße entlanglaufe, tobt auf dem Bildschirm Putins Krieg gegen uns.“
Seit zwei Jahren ist das die Wirklichkeit auf den Bildschirmen hier und in der Ukraine nebenan. Seit zehn Jahren, sagen die beiden Frauen. Seit viel zu vielen Jahren, sagen viele, die Nachrichten aus der Ukraine nicht mehr ertragen. Die ihnen aus dem Weg gehen, allenfalls flüchtig hinschauen. „News Avoidance“ nennt sich das Phänomen, „Nachrichten-Vermeidung“, es lässt sich statistisch belegen. Und lässt sich nachempfinden von jedem, der fähig ist zum Mitfühlen: Die Dauer-Serie an bösen Bildern rüttelt nicht länger auf, sie drückt nieder, sie macht nachrichtenmüde.
„Unsere Nachricht ist eine andere“, sagt Iryna Pavlenko, „wir wollen nicht zeigen, wie erfolgreich Putins Raketen sind, wir wollen zeigen, wie erfolgreich wir zusammen sind, wenn wir Putin widerstehen.“
Das ist der Sinn des Aufrufs, den die beiden Frauen gemeinsam mit Viktoria Moskovych verfasst haben, die bereits 1998 nach Deutschland gekommen ist, in Bochum hat die Einzelhandelskauffrau ein äußerst effektives Netzwerk aufgebaut: „Wir wollen die Solidarität mit der Ukraine sichtbar machen.“
Und so haben die drei Frauen um Unterstützung geworben für ihre Idee, für eine Bochumer Kundgebung an jenem Tag, an dem der Terror-Krieg gegen Europa ins dritte Jahr zu gehen droht. Und? „Offene Türen überall“, sagt Pavlenko.
In der Tat, die Liste derer, die den Aufruf unterstützen, ist lang und bunt und quer durch die Stadt gewürfelt. Von A wie AWO bis Z wie Zeitmaul-Theater. Dazwischen die Kirchen, die Gewerkschaften, die Parteien. Die Gesellschaft Bochum-Donezk sowieso. Die Jüdische Gemeinde ist dabei und der TV Wattenscheid 01, die Ruhr-Universität und Bochum Total, Vonovia SE und die Buchhandlung Janssen, Bezirksschüler und Jugendverbände, deutsch-polnische und belarussische Vereine, Volkshochschule und die Matrix Bochum, es geht querfeldbeet durch die Stadt hindurch. Und dabei ist die Namensliste derer, die zur Soli aufrufen mit uns in Bochum, der Ukraine, in Europa, noch lange nicht geschlossen.
Kundgebung „2014 – 2024: Russischer Krieg gegen Europa – Solidarität mit der Ukraine“
Datum Freitag, 23. Februar, 17 Uhr auf dem Platz vor dem Rathaus Bochum
Initiatoren Blau Gelbes Kreuz Bochum und Turbota – Deutsch-Ukrainische Initiative
Support AWO, Christuskirche, Grüne
Beiträge von Sebastian Kopietz, Stadtdirektor | Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdB, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages (angefragt) | Monika Grawe, Gesellschaft Bochum-Donezk u.v.a.m.“